Seine biografischen Notizen (Juni 2021):
"Geboren am 24. April 1936 im Hause der wohlbekannten Hebamme Frau Reiser, wie schon Johann Georg Lang und viele bis zu Christian Stückl. Getauft dann in Sankt Peter & Paul nahe der Grabplatte, die eh schon meinen Namen trägt (und das seit 1792).
Mein Vater war Fassmaler bei Lang sel. Erben, freilich nur so lange man hölzerne Figuren noch bunt fasste. Danach kam der Holz-Ton, denn es waren braune Zeiten und mein Vater musste (samt mir) Oberammergau verlassen. Und mein Vater, Fassmaler (und nebenbei Enkel eines anonym gebliebenen katholischen Kaplans) hat nie mehr eine Holzfigur angemalt und liegt seit meinem sechsten Lebensjahr begraben vor Leningrad.
Im Alter von zehn Jahren hat mir mein Onkel Melchior Breitsamter (ein Firmpatenonkel, dem ich auch den Vornamen verdanke) im Fundus des Passionsspielhauses die Leidenschaft fürs Theater beigebracht: diese Kulisse! Diese Kostüme! Und die urgewaltige Weintraube für das Lebende Bild! So wurde ich Bühnenbildner, und der Vorhang ging nicht nur alle zehn Jahre auf (wie in Oberammergau), sondern in Südamerika wie in München alle vier Wochen.
Ich wechselte – zu erahnen – das Gewerbe, wurde Dramaturg, führte Fernsehregie, schrieb Bücher und 42 Hörspiele, darunter das preisgekrönte („Hörspiel des Jahrzehnts“) CORDOBA ODER DIE KUNST DES BADENS.
Nicht zu viele Worte, hier geht`s um meine Bilder. Die ich nun, am Ende meines Lebens, endlich Zeit habe zu malen. Und nie wieder im grämlichen Holz-Ton.“
Ein Teil von Melchior Schedlers Werken ist im Oberammergau Museum zu sehen und als Online-Augenweide auf seiner Website:
▶ https://melchiorschedler.de/